April 2023, Isjium, Ukraine
Tatjanas Geschichte in den Trümmern von Isjium
Ein erschütternder Bericht über den Schrecken des Krieges, persönliche Tragödien und das Schicksal des Überlebens.
Isjium, Ukraine – Eine Stadt, deren friedliche Atmosphäre jäh von den Schrecken des Krieges zerrissen wird.
Inmitten dieses Alptraums erlebt Tatjana, eine 53-jährige Frau, eine Geschichte des Überlebens, der Trauer und der unvorstellbaren Zerstörung, die die Grenzen der Realität zu überschreiten scheint.
Es ist ein Tag wie jeder andere, als der Himmel über Isjium von einem unheilvollen Lärm durchdrungen wird. Tatjana, eine gewöhnliche Frau, wird aus ihrer Alltagsroutine gerissen, genauso wie ihre Familie und Bekannten.
Sie suchen Schutz im Luftschutzbunker, als die Bomben ihr Lieblingscafé, ihr Kino, den Supermarkt und alles, was sie kennen, in Schutt und Asche legen.
Doch was Tatjana in den folgenden 22 Tagen erlebt, übertrifft alles, was sie sich je hätte vorstellen können. Eingepfercht in einem engen Bunker, wird Tatjana mit Dunkelheit und Stille konfrontiert.
Jeden Tag kämpft sie mit den Ängsten, ob sie jemals wieder das Licht des Tages sehen und ihre Lieben in die Arme schließen können wird. Die Stunden ziehen sich quälend dahin, während das Klirren und Beben der Einschläge und der Klang des Krieges an ihrer Seele nagt.
Doch das Schlimmste steht Tatjana noch bevor.
Inmitten der bedrückenden Stille erreichen sie am 22. Tag erschütternde Nachrichten.
Ihr Zuhause, das einst ein Ort der Geborgenheit und des Glücks war, gibt es nicht mehr. Vollkommene Zerstörung. Dieses und zwei weitere des gleichen Baustils fallen in sich zusammen wie ein Kartenhaus.
Acht Tage zuvor, genau 2 Wochen ohne Licht und Tag-Nacht-Gefühl entschliessen viele im Luftschutzbunker, da sie der Meinung sind, dass ihr gesamtes Leben zurzeit an Ihnen vorbeizieht, den sichersten Bereich der Ortschaft zu verlassen. Sie gehen zurück in Ihre Häuser und Wohnungen, Tatjana bleibt.
Unter den 82 Menschen, die in dieser schrecklichen Nacht ihr Leben verloren, sind viele ihrer Bekannten, die sie oft schon in der Siedlung getroffen hatte und sich schlussendlich im Bunker angefreundet hat. Auch ihre direkte, langzeitbekannte Nachbarin entscheidet an diesem Tag den Bunker zu verlassen und zurück in Ihre Wohnung zu gehen.
Marija, ihre Nachbarin, ist lebendig verbrannt.
Die Realität, in der Tatjana gefangen ist, scheint sich immer mehr wie aus einem surrealen Film oder einem verstörenden Computerspiel anzufühlen. Sie kann kaum begreifen, dass das Leid und der Schrecken, denen sie begegnet, real sind und kein Produkt ihrer Fantasie. Die Bilder der Zerstörung und die Schreie der Verzweiflung sind zu einem Albtraum verschmolzen, aus dem sie nicht erwachen kann.
Die Stadt, die einst ihr Zuhause war, liegt in Trümmern. Die Straßen sind von Stille erfüllt, die einst pulsierende Gemeinschaft ist zu einem Schatten ihrer selbst geworden.